Neue Insektenschutz-Maßnahme gegen Borkenkäfer erfolgreich getestet

Ein sehr gefährlicher Schädling in Nadelwäldern ist der Borkenkäfer. Hat er sich erst einmal in den Stamm einer Fichte, Kiefer oder Lärche eingenistet, so ist der Baum verloren und stirbt ab. Normalerweise geht aber für einen Nadelbaum von diesem Parasit keine direkte Gefahr aus, da Borkenkäfer sogenannte „sekundäre“ Schädlinge sind und deshalb nur abgeholzte Bäume befallen. Nur bei heftigen Unwettern wie bei den Orkanen „Kyrill“ oder „Lothar“ beispielsweise besteht aufgrund ungewöhnlich hoher Vermehrungszahlen auch für vitale Bäume eine Angriffsgefahr. Da aber auch immer viel an Nadelholz in Wäldern zwischengelagert wird, ist dennoch stets genug an „Wirtsmaterial“ vorhanden, das einen ausreichenden Insektenschutz vor diesem Schädling erfahren muss. Ein neues Insektenschutz-Netz wurde hier erst kürzlich vom Bundesforschungszentrum (BFW) sehr erfolgreich getestet.

Neues Insektenschutz-Netz verhindert über 6 Monate hindurch einen Borkenkäferbefall

Am gefährlichsten sind die beiden Borkenkäferarten, die ausschließlich Fichten angreifen: der Kupferstecher und der Buchdrucker. Und gegen diese beiden Schädlinge wurde vom BFW ein neues Insektenschutz-Netz über einen Zeitraum von 6,5 Monaten getestet. In dem Netz ist ein insektizider Wirkstoff enthalten, der speziell auf Kupferstecher und Buchdrucker abwehrend wirkt und dem zudem auch Regen nichts anhaben kann. Denn das aus einem insektizidbeladenen Kunststoffkern bestehende Netz gibt kontinuierlich stets nur eine geringe Menge des Wirkstoffs an die Außenhülle ab – und das auch bei starkem Regen. Mit diesem Insektenschutz-Netz versehene Fichtenstämme bleiben somit über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten garantiert frei von einem Borkenkäferbefall.

Das Insektenschutz-Netz ist eine Weiterentwicklung eines bereits existierenden Netzes

Das getestete Insektenschutz-Netz ist bei Weitem nicht gänzlich neu. Denn ursprünglich wurde es von dem Hersteller BASF mit einem anderen, aber ebenso langwirksamen Insektizid erfolgreich zur Maleria-Bekämpfung eingesetzt. Bei der Weiterentwicklung wurde auf den Wirkstoff Alpha-Cypermethrin zurückgegriffen (100 mg/m² an Netzfläche), darüber hinaus wurde die Farbe des Netzes verändert und ein UV-Schutz integriert. Laut Unternehmensangeben von BASF ist das Insektenschutz-Netz über einen Zeitraum von 6 Monaten effizient Borkenkäfer-abwehrend. Egal, ob das gelagerte Fichten-Holz komplett mit dem Insektenschutz-Netz verpackt worden waren oder nur das Netz nur übergeworfen worden war, der Test des BFW bestätigte den effektiven Langzeitschutz gegen einen Borkenkäferbefall.

Das Insektenschutz-Netz kann verschiedenartig nutzbringend zum Einsatz kommen

Das neue Insektenschutz-Netz soll unter dem Namen Storanet® auf den Markt kommen. Hierbei kann das Netz auf verschiedene Weise nutzbringend verwendet werden. Wertholz oder Holz, das als energetisches Hackgut dient, kann dadurch für einen längeren Zeitraum ohne Gefahr eines Borkenkäferbefalls im Wald zwischengelagert werden. Aber auch wenn Fichtenholz nach einem schweren Unwetter nicht, wie eigentlich vorgesehen war, abtransportiert werden kann, ist mit diesem Insektenschutz-Netz das Holz vor einem Borkenkäferbefall sicher. Ebenso kann bei bereits mit dem Schädling infizierten Fichten-Stämmen eine weitere Ausbreitung unterbunden werden und somit eine noch stärker Schädigung des Holzes. Aus dem gleichen Insektenschutz-Netz wurde zudem von der BASF eine Borkenkäferfalle gefertigt und von dem Unternehmen erfolgreich getestet. Geplant ist hier, dass dieses Netz unter der Bezeichnung Trinet® vertrieben werden soll.