Guter Insektenschutz für Bienen dringender denn je

Bienen sind unsere wichtigsten Blütenbestäuber. Die fleißigen Bienchen bestäuben jedes Jahr in der Land- und Obstwirtschaft unzählige Blüten. Gäbe es sie nicht, würde daher vielfach hierzulande die Feld- und Obsternte einbrechen. Was das für folgen auf unseren gesamten Staat haben würde, möchte man sich erst gar nicht ausmalen. Da die Biene in Deutschland aber immer mehr massiv gefährdet ist, müssen zu deren Erhalt unbedingt umfangreichere Insektenschutzmaßnahmen realisiert werden. Die Zahlen sind nämlich alarmierend: Denn über 22,3 Prozent aller Bienenvölker haben bei uns den letzten Winter nicht überlebt! Daher gilt es jetzt weitreichend umzudenken und intensiv einen Insektenschutz in die Tat umzusetzen – der langfristig die Bienenpopulation hierzulande wieder erhöht.

Importierte neonikotinoide Insektenschutzmittel sind eine Ursache für den hohen Verlust an Bienen im Winter

Als Imker fährt einem fast jedes Jahr aufs Neue der Schrecken in die Glieder. Der Verlust der eigenen Bienenvölker nimmt schließlich von der Häufigkeit her zu – und somit auch in der Summe. Allein von 2014 auf 2015 betrug der Verlust 22,3 Prozent, manche Imker beklagten gar einen 30 %igen Wegfall ihrer Bienen-Population über den Winter. Das sind heftige Zahlen. Aber was war die Ursache für diesen hohen Verlust an Bienen? Neonikotinoide Insektenschutzmittel sind zwar als Saatgut EU-weit verboten, werden aber oftmals noch aus anderen Ländern importiert. Das ist eine Ursache für den dramatischen Rückgang. Mit einer neuen Verordnung, die solch einen Import verbietet, will man daher diese Ursache beseitigen.

Insektenschutz muss die Bienen im Kampf gegen die Varroa-Milbe fördern

Eine weiterer Grund ist der milde Herbst letztes Jahr gewesen. Dadurch gingen die Bienen geschwächter als sonst in den Winter – und die gefährliche Varroa-Milbe konnte aufgrund ihrer bei den Bienen zugefügten Bisswunden eine größere Zahl ausmerzen. Auch haben unsere jahrhundertelangen Züchtungen unseren Bienen ihre Angriffslust verloren gehen lassen. Die in Amerika beheimatete Afrikanische Honigbiene wehrt sich nämlich sehr erfolgreich gegen Varroa-Milben. Daher muss auf kurz oder lang ein Insektenschutz darauf zielen, bei der Bienenzucht wieder vermehrt ihre Angriffslust auszuprägen. Generell muss aber auch in der Landwirtschaft ein umdenken einsetzen: Zu viele Monokulturen rufen nämlich bei Bienen einen Eiweißmangel hervor – und machen sie ebenso zu einer leichteren Beute für die Varroa-Milbe.

Umfangreicher Insektenschutz ist für Bienen schnellstens nötig

Früher gab es drastische Einbrüche in der Bienen-Population etwa alle 15 Jahre, inzwischen alle zwei bis drei Jahre. Daher ist ein weitreichender Insektenschutz für die Bienen hierzulande wichtiger denn je. Denn Bienen finden ebenso aufgrund der jetzigen so geführten Landwirtschaft immer weniger an Nahrung. Auch reagieren Bienen empfindsam auf die in der Massentierhaltung zum Einsatz kommenden Medikamente. Als Biene hat man daher in Deutschland ein Vielfaches schwierigeres Leben, als das noch zu Beginn des neuen Jahrtausends der Fall war. Und aufgrund hierzulande eingeschleppter neuer Insekten nimmt das Gefahrenpotential für die Biene gar noch zu. Daher müssen umfangreiche Insektenschutz-Maßnahmen für unseren wichtigsten Blütenbestäuber schnellstens in die Tat umgesetzt werden.