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Seeadler stirbt durch verbotenen Insektenschutz

Written by Ralf. Posted in Allgemein, Insektenschutz

Hierzulande gibt es viele besondere Tiere, von denen es aber nur noch eine geringe Population gibt. Daher stehen diese unter Naturschutz und dürfen keinesfalls irgendwie gejagt werden. Oft werden solche Tiere auch noch über einen langen Zeitraum aufgezogen und darauf ausgewildert, um die eh schon sehr geringe Population in freier Wildbahn wieder längerfristig zu erhöhen. Um so ärgerlicher und frustrierender ist es, wenn solch ein Tier durch Wilderer ums Leben kommt – wie das just bei einem Seeadler in Schleswig-Holstein der Fall war. Aufgrund des Fressens einer mit einem verbotenen und hochgradig giftigen Insektenschutzmittel versehenen Luder verendete ein Seeadler. Das wurde jetzt kürzlich medizinisch eindeutig festgestellt.

Seeadler vergiftete sich an einem Insektenschutzmittel

Seeadler kommen nur noch äußerst selten bei uns vor. Daher stehen Seeadler hierzulande strikt unter Naturschutz. Verschiedene Aufzucht- und Auswilderungsmaßnahmen versuchen hierbei ebenso einem weiteren Schwund dieser Tiere entgegenzuwirken und die Population langfristig wieder zu erhöhen. Um so schlimmer ist es daher, wenn ein Seeadler durch Menschenhand vorzeitig verendet. Das ist erneut Mitte März in Schleswig-Holstein geschehen. Eine Frau hatte nämlich dort in der Nähe von Dithmarschen während eines Gassigehens mit ihrem Hund einen an Koordinationsstörungen leidenden Seeadler gefunden. Kurz entschlossen brachte sie diesen mithilfe einer Decke sofort zu der Wildtierhilfe Fiel. Dort diagnostizierte man sofort, dass das Tier an Vergiftungserscheinungen litt, die höchstwahrscheinlich von einem Insektenschutzmittel hervorgerufen wurden.

Das vom Seeadler aufgenommene Insektenschutzmittel ist seit 2002 EU-weit verboten

Vor Ort versuchte man das Tier noch zu retten, aber jede Hilfe kam zu spät, da der Seeadler kurz darauf verstarb. Der Seeadler zeigte hierbei typische Vergiftungssymtome, wewegen er auch zum Zentrum für Pharmalogie und Toxikologie der Universität Göttingen gebracht wurde. Dort bestätigte sich jetzt kürzlich die Vermutung. Der Seeadler war an an dem Insektenschutzmittel Parathion gestorben. Das ist ein hochgradig giftiges und für Mensch und Tier sehr gefährliches Insektenschutzmittel und deshalb seit 2002 innerhalb der EU verboten. Bis heute wird es aber immer noch für vergiftete Luder und somit zum Jagen von Wildtieren verwendet – und das natürlich illegal. Daher wurde nun auch eine strafrechtliche Verfolgung gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Kiel eingeleitet.

Schon andere Seeadler starben die Jahre zuvor in Schleswig-Holstein an illegalen Insektenschutzmitteln

Bereits im Februar war in nicht allzu weiter Ferne, wo jetzt der vergiftete Seeadler gefunden wurde, ein Mäusebussard mit ähnlichen Vergiftungserscheinungen gefunden worden. Ein Hase, der offenbar als Luder ausgelegte war, wurde hierbei anscheinend mit einem Insektenschutzmittel präpariert. Eine toxilogische Untersuchung bestätigte das – es handelte sich um das Insektenschutz-Mittel Parathion! Es scheint sich hier also um einen Wiederholungstäter zu handeln – der auf hochgradig illegale Art unter Naturschutz stehende Wildtiere tötet! Die Jahre zuvor waren ebenso bereits mehrere mit dem gleichen oder anderen illegalen Insektenschutzmitteln vergiftete Seeadler und andere Greifvögel in Schleswig-Holstein entdeckt worden. Umso wichtiger ist es, solche Wilderer aufzufinden – und sie zu bestrafen. Eine Geldstrafe oder auch eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren kann nach dem Strafgesetzbuch eine Wilderei nach sich ziehen.